Bildung

Die Menschenrechtsbildung ist ein besonderes Anliegen des ETC, denn um Menschenrechte fördern und durchsetzen zu können, müssen sie von allen direkt und indirekt an ihrer Förderung und Umsetzung Beteiligten verstanden und erlernt werden. „Menschenrechte lernen“ bezeichnet das Lernen über Menschenrechte für Menschenrechte. Es bedeutet, sich Wissen anzueignen, an Einstellungen und Haltungen zu arbeiten sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten zu üben ­– nicht als Selbstzweck, sondern um sich für Menschenrechte einzusetzen. Denn Menschenrechte lernt man nicht (nur) für sich allein.

Das Menschenrechte-Bildungsangebot des ETC umfasst ein breites Spektrum an Aktivitäten, die sich an verschiedenste Zielgruppen richten. So werden Seminare und Workshops zu menschenrechtlichen Themen angeboten, die je nach gewünschtem Vertiefungsgrad entweder einen Überblick verschaffen oder gezielt ein tiefergehendes Verständnis fördern sollen.

Berufsspezifische Menschenrechtsbildung

Die berufliche Position mancher Menschen bedingt es, dass sie ihr Bewusstsein für die Achtung und den Schutz der Menschenrechte besonders stärken. Das ETC bietet für die folgenden Berufsgruppen gezielte Aktivitäten an: Lehrkräfte, Richter*innen, Richteramtsanwärter*innen, Mitarbeiter*innen der öffentlichen Verwaltung, Gesundheitspersonal, Polizist*innen, Justizwache, Betriebsrät*innen, NGO-Mitarbeiter*innen und Trainer*innen. Es ist das Ziel, Multiplikator*innen in einer Vielzahl an Fachgebieten auszubilden und diese bestmöglich zu unterstützen.

Menschenrechtsbildungsangebote

Menschenrechtsbildung für Erwachsene

  • „Hätte ich doch was gesagt!“-Workshop – Strategien gegen Stammtischparolen: Der eintägige Workshop soll die Teilnehmer*innen durch Rollenspiele und Gruppenarbeiten dazu befähigen, typischen Stammtischparolen durch angemessene Strategien entgegenzuhalten und für Menschenrechte, Gewaltfreiheit und Respekt einzutreten.
  • „Schau nicht weg!“-Workshop: Dieser Methodik- und Didaktik-Workshop richtet sich an Lehrkräfte und Jugendarbeiter*innen, um diese bei ihrer Arbeit zur antirassistischen Menschenrechtsbildung mit Jugendlichen zu unterstützen.
  • „Das Boot ist voll!“-Workshop: Die Teilnehmer*innen sollen durch die Übernahme von vordefinierten Rollenkarten (Mann/Frau, Mitglied der Mehrheits- oder Minderheitsbevölkerung, Ausbildung, Alter, Behinderung) strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierungsprozesse erleben und für diese sensibilisiert werden.
  • Menschenrechtsspaziergang: Die Menschenrechtsstadt Graz wird auf einer Route entlang ausgewählter und in Bezug auf Menschenrechte historisch oder zeitgeschichtlicher relevanter Situationen „erwandert“ und altbekannte Orte, Gebäude oder Denkmäler unter die Lupe genommen

Für weitere Informationen, Preise, die Buchung eines Workshops oder Seminars sowie die Auskunft zu aktuellen Projekten, kontaktieren Sie uns bitte direkt.

Menschenrechtsbildung in Schulen

  • Menschenrechte 1948/1958 – Die Republik und die Menschenrechte: Schulprojekt „Menschenrechte in der Schule“: Das Projekt förderte während seiner Laufzeit von November 2017 bis Oktober 2018 im Rahmen des Gedenkens der „Achterjahre“ Menschenrechtsbildung an österreichischen Schulen. Verschiedenste Veranstaltungen mit Lehrkräften als Multiplikator*innen und Schüler*innen vertieften das Bewusstsein und Verständnis für Menschenrechtsfragen im Schulbereich in allen Schultypen und -stufen. Das Outreach-Projekt umfasste mehrere Teile: die Bereitstellung von Materialien in Form von 6 Lernmodulen sowie die Durchführung von begleitenden Workshops an den Schulen, die Verwirklichung von Menschenrechtsprojekten an den Schulen zum Thema des behandelten Moduls, die Abhaltung von Seminaren für Lehrkräfte zur Einschulung in die 6 Lernmodule, die öffentliche Präsentation der Ergebnisse bei einem Symposium und die Erstellung einer Projektwebsite.
  • Unsere Menschenrechtsschule“ ist ein Projekt zur Menschenrechtsbildung in Volksschulen, das vom Land Steiermark finanziert und vom ETC in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark, der Stadt Graz und zehn Volksschulen in der Steiermark umgesetzt wird. Das Projekt wurde auf der Grundlage eines erfolgreich umgesetzten Pilotprojekts in einer Volksschule im Grazer Bezirk Geidorf entwickelt und wird nun auf weitere Schulen der Region ausgeweitet. Das ETC ist für die wissenschaftliche Leitung zuständig.

Uni-Lehrveranstaltungen

An der Karl-Franzens Universität Graz wird die Ringlehrveranstaltung „Einführung in die Menschenrechte“ angeboten. Sie bietet Studierenden und anderen Interessierten die Möglichkeit, theoretische und praktische Zugänge zu Menschenrechten zu erhalten.

Des Weiteren gibt es für Studierende die Option an dem Proseminar „Einführung in die Menschenrechtsbildung“ teilzunehmen.